Fachtagung in Hamburg:
„Schulpflicht Schulzwang Recht auf Bildung!“
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Fachtagung Schulpflicht?Schulzwang? Recht auf Bildung!
Wir bitten euch um eine formlose Anmeldung, damit wir abschätzen können wieviele Menschen teilnehmen werden und wir entsprechend Kaffee, Kuchen und Suppe bereitstellen können. Eine Teilnehmerbegrenzung gib es nicht.
Anmeldung bitte hier: hamburg@infsb.de
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Das Schulsystem steckt in einer tiefen Krise. Das wissen alle, das sagen alle. Politik und Wirtschaft, Eltern, Lehrer, rufen (je nach politischer Couleur) nach mehr …. mehr Bildung, mehr Chancengleichheit, mehr Geld, mehr Personal, mehr Vergleichbarkeit, mehr Wettbewerb, mehr Individualisierung, mehr Leistung, mehr Inklusion, mehr vom Weniger… Bei all diesen Forderungen bleibt die Institution Schule an sich, so wie sie seit über 100 Jahren in Deutschland besteht, im Großen und Ganzen unhinterfragt.
Was wäre aber, wenn just in dieser altehrwürdigen Institution Schule selbst, schon all die Widersprüche zu finden wären, die ein gutes Gelingen von Bildung verhindern?
Zerstört der Schulzwang (§41a Hamburger Schulgesetz)und die damit verbundenen „per se Einschränkungen“ der Grundrechte(§115 Hamburger Schulgesetz)nicht unsere Bestrebung jungen Menschen unsere demokratischen Grundwerte näher zu bringen?
Wie kann man gesellschaftliche Werte wie Solidarität und Toleranz vermitteln, wenn die Schule mit ihrer Leistungs- und Verwertungsstruktur selbst ein Ort der Selektion und Ausgrenzung ist?
Wie kann Bildung gelingen, wenn das Wissen in vorgefertigten Portionen abgepackt, zu bestimmen Zeiten von den jungen Menschen konsumiert werden und danach zur Kontrolle des Verständnisses wieder ausgespuckt werden muss ?
Wenn junge Menschen diese Widersprüche im Schulsystem spüren und darauf mit Krankheit oder Widerstand reagieren, wird nicht geschaut, ob die Ursachen der Symptome in den Strukturen der Institution Schule liegen. Die Schüler selbst werden als „Problem“ identifiziert und mit unterschiedlichsten Maßnahmen therapiert. Hier hat sich eine ganze Industrie entwickelt, die versucht junge Menschen wieder auf Spur und in die Schule zu bringen.
Geschieht das wirklich zum Wohl der jungen Menschen?
Wieso sind in anderen Ländern alternative Bildungswege zulässig, nur in Deutschland wird so vehement an der Schul(besuchs)pflicht festgehalten?
Wie erklären wir uns, dass jährlich 50000 Jugendliche die Schulen ohne ersten Bildungsabschluss verlassen, aber weiterhin behauptet wird, dass der Besuch der Institution Schule eine Garantie für Bildung und Erfolg ist?
Und immer wieder stellt sich uns eine einfache, aber immer noch als empörend empfundene Frage:
Wer fragt eigentlich die jungen Menschen, wie sie sich bilden wollen?
All das wollen wir mit Ihnen diskutieren!
„Bildung lässt sich nicht verhängen wie eine Strafe, nicht verschreiben wie ein Medikament, nicht bestellen wie ein Buch. Nein, sie setzt ein Ich voraus, das ein anderer werden will. Sie setzt einen freien Menschen voraus, der sich ändern, sich entwickeln, wachsen, schließlich erwachsen werden will.“ (Philip Kovce)
Programm Fachtagung:
Freitag, 28.09.2018
19:00 Filmabend : Being and Becoming mit anschließendem Gespräch
Samstag 29.09.2018
9:00- 9:30 Ankunft
9:30- 10:00 Einführung ins Programm
10:00- 11:00 Vortrag: über schulrechtliche Situation in Deutschland Jost von Wistinghausen (Rechtsanwalt)
11:00- 12:00 Vortrag: Folgen der Durchsetzung der Schulpflicht Karen Kern (Lernbegleiterin) und Franziska Klinkigt (Psychologin)
12:00- 13:00 Vortrag: Freiheit und Selbstbestimmung als Grundlage eines gelingenden Bildungsprozesses. Philip Kovce (Philosoph)
13:00- 14:30 Mittagspause und Zeit zum Einschreiben in Arbeitsgruppen
14:30- 15:30 3 parallele Themenkreise
- Wie könnte eine Öffnung der Schulpflicht aussehen? Karen Kern (Freilerner Solidargemeinschaft eV )
- Die Struktur der Schule von heute analysieren: Der geheime Lehrplan Tanja Gwiasda und Simon Meißner (Initiative FREI SICH BILDEN Hamburg)
- junge Freilerner erzählen… Bruno Lehmann und Kristin Lehmann (Bundesverband Natürlich lernen! eV.)
15:30 -16:00 Cafepause Zum Lesen in den Pausen.„Und was ist mit den Kindern aus bildungsfernen Schichten?“ ausgearbeitete Stellwände mit „Totschlagargumenten“ und Antworten dazu….
16:00-17:00 3 parallele Themenkreise
- Hilfe oder Kontrolle? Rolle der Behörden, Therapeuten, Schule bei Problemen. Franziska Klinkigt (Psychologin)
- Visionen einer besseren „Schule“ und Wege dahin Sunny Kapoor (Vertreter vom Jugendparlament)
- Aufgaben der Eltern bei alternativen Bildungswegen Erik Vater (Bundesverband Natürlich lernen! ev)
17:00 -17:30 Gemeinsamer Abschluss
ab 17:30 open end Cafe
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Vorankündigung:
Fachtagung im Hamburg:
„Schulpflicht Schulzwang Recht auf Bildung!“
Am 28. und 29.09.2018 veranstaltet die LINKE in Zusammenarbeit mit der Initiative FREI SICH BILDEN Hamburg und dem Jugendparlament Hamburg eine Fachtagung im Hamburger Rathaus zum Thema „Schulpflicht Schulzwang Recht auf Bildung!“
Ende 2017 haben wir als Initiative FREI SICH BILDEN Hamburg Kontakt mit Fr. Boeddinghaus (Fraktionsvorsitzende der Linkenfraktion Hamburg und bildungspolitische Sprecherin) aufgenommen, um sie auf unsere Situation und unsere Ideen aufmerksam zu machen. Fr. Boeddinghaus zeigte sich sehr an einer konstruktiven Diskussion zum Thema Schulpflicht interessiert und fragte uns nach einigen Gesprächen, ob wir mit der Linken eine Fachtagung zum Thema „Schulpflicht“ organisieren wollten.
Wir haben uns auf diese Herausforderung eingelassen und organisieren nun diese Fachtagung. Die Linke lässt uns dabei in der Ausgestaltung der Tagung vollkommen freie Hand.
Wieso machen wir das?
Es ist eine Möglichkeit einmal andere Kreise als diejenigen, die sich eh schon für ein FREI SICH BILDEN entschieden haben, in einem offiziellen Rahmen anzusprechen und mit ihnen in eine Diskussion zu kommen.
Es kann durchaus passieren, dass es in diesem Rahmen zu harten Diskussionen kommen kann und an manchen Tagen ist uns, ob dieser Möglichkeit, auch ziemlich mulmig zumute.
Unser Ansatz ist, die im derzeitigen Schulsystem steckenden Widersprüche zu hinterfragen und aufzuzeigen, dass diese inneren Widersprüche ein gutes Gelingen von Bildung verhindern. Schulpflicht ist ein Baustein davon.
Wir möchten generationsübergreifend diskutieren, besonders mit den Menschen, die zur Zeit im Schulsystem stecken. Deshalb arbeiten wir mit dem Hamburger Jugendparlament zusammen, die den Themenkreis -Visionen einer besseren „Schule“ und Wege dahin- organisieren werden.
Ein großer Wunsch von uns ist es, eine kleine Ausstellung mit allseits bekannten „Totschlagargumenten gegen das FREI SICH BILDEN“ und differenzierten Antworten darauf herzustellen und auf der Tagung auszustellen.
Da die Ausarbeitung solcher Texte aber unsere Kapazitäten sprengen würden, haben wir diese Aufgabe in die sozialen Netzwerke getragen, in der Hoffnung, dass die Crowd gute Texte erarbeiten wird. Wir sind gespannt, ob daraus etwas erwächst. Eine solche Ausstellung könnte dann als Wanderausstellung an andere Gruppen weitergereicht werden.
Wer uns bei der differenzierten Beantwortung von den „Totschlagargumenten“ oder bei der Organisation der Fachtagung helfen möchte, eingeladen werden möchte oder einfach nur Fragen hat, kann sich gerne bei uns melden.
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Bisherige Aktionen und Veranstaltungen:
- regelmäßige Arbeitstreffen (ca alle 2 Wochen)
- Vortragsabend. 13.01.2017. „Wer sein Kind liebt…“ und Werkstattgespräch 14.01.2017. FREI SICH BILDEN im Hamburger Gängeviertel
- Kontakt zu verschiedenen anderen Initiativen aufgenommen. (z. B. Bündnis für Inklusion, demokratische Stimme der Jugend eV…)
- am 9.10.17 Referat über unsere Initiative vor der Hamburger Elternkammer gehalten.